Renommierte Historiker der Universitäten Leipzig und Jena sowie verschiedene Heimatforscher bescheinigen diesem Dorf ein hohes Alter aber haben Probleme mit dem Ortsnamen. In älteren Quellen (1071, 1325) erscheint als Ortsname „Retzsch“ oder „Reuz“ und ab 1356 „Ropsch“ in diversen Schreibweisen bis sich ab 1600 das heutige „Röppisch“ durchsetzt. Einzelne Historiker leiteten daraus zwei Ortschaften ab. Dafür reicht aber der Platz nicht aus und außerdem wird 1325 für Retzsch / Reuz und 1356 für Ropsch ein und derselbe Lehnbauer mit dem Namen Conrad Ritzen genannt. Naturgemäß spielt solch ein kleiner Ort in der Forschung keine Rolle und so wurde das Problem auch nicht weiter verfolgt.
Offensichtlich ist aber die Entstehung des Dorfes eng mit dem sogenannten „Alten Schloß“, einem heutigen Bodendenkmal, auf dem Bergsporn gegenüber der Bleiloch-Sperrmauer verbunden.
Dazu einige Anmerkungen zur politischen Lage im 9. Jahrhundert
Thüringen gehörte zum Ostfrankenreich und bildete für einige Jahrzehnte dessen Ostgrenze im Wesentlichen entlang der Saale. Lediglich von Orlamünde bis zum heutigen Ziegenrück wurde das Saaleknie bei Saalfeld abgekürzt. Die drei Nachfolger Karls des Großen lagen ständig im Streit und deren Reiche schwächten sich gegenseitig. Das ermunterte die sorbischen Daleminzer und Böhmen (Tschechen) zu Beutezügen bis weit nach Thüringen hinein. König des Ostfrankenreiches war 843 bis 876 Ludwig der Deutsche. Er organisierte zur Überwachung der Grenze um 850 die „Sorbische Mark“. Als erster Herzog fungierte bis 873 Tachulf. Dessen Machtzentrum war der Raum Saalfeld. Im damals noch unbesiedelten Waldgebirge wurden an günstigen Stellen kleine Grenzwarten angelegt. Eine solche war offensichtlich das o.g. „Alte Schloß“. In Walsburg ist möglicherweise eine Nachbaranlage zu sehen. Die Altdeutsche Bezeichnung für eine solche Grenzwarte war „Letze“. Mit einem Schloss im heutigen Sinn hatte das nichts zu tun. In Holz-Erde-Bauweise entstand ein einfacher Bau mit Wachturm umgeben von einer Palisade und einem Halsgraben vom Hinterland abgesichert für eine kleine Besatzung. (Das Bild von Martin Zschächner in der Anlage soll das verdeutlichen.)
Selbst die Errichtung, Besetzung und Versorgung der „Letze“ war für die damalige Zeit eine Herausforderung. Dafür erforderliche Leute mussten erst im Unterland gewonnen werden. Im Raum Saalfeld und in der Orlasenke gab es ausreichend reichstreue Sorben. So wurden offensichtlich einige sorbische Sippen hier im Oberland angesiedelt. Diese konnten sich natürlich einen günstigen Platz aussuchen. Es entstand der typische sorbische Rundling um eine Quellmulde herum mit nur einem Zugang. Noch 1356 wird für Ropsch ein Lehnbauer mit Namen Hermann bei dem Tor genannt. Die sorbische Bezeichnung für einen solchen Ort war „Robotschitsch“ oder einfach „Robitsch“ . Dieser Ortsnamen wandelte sich über diverse Schreibweisen bis um 1600 zum heutigen Röppisch.
Ältere deutsche Quellen von 1071 und 1325 lassen den Begriff „Letze“ durchscheinen; 1071 Jezowa für Lätzschbach und 1325 Retzsch oder Reuz für das Dorf und den Bach. Der Bach der unterhalb in die Saale mündet heißt wahlweise Letzschbach oder Retzschbach. Dasselbe traf für die Letzsch- oder Retzschmühle zu, die ebenso im Stausee versank.
Für eine enge Verbindung der ehemaligen Grenzwarte zu Röppisch spricht das alte Flurstück „Trommelschläger“. Von dort konnte bei Gefahr das Dorf vorgewarnt werden.
Zu erwähnen ist auf Grund der geographischen Nähe noch das kleine Dorf Hohndorf auf dem gleichen Höhenrücken knapp 2 km südlich des „Alten Schlosses“. Hohndorf mit acht bis neun Lehnbauern wurde um das Jahr 1300 durch das Rittergut Pöritzsch gegründet und war bereits 1505 eine Wüstung. Ein von Draxdorf zu Pöritzsch löste 1505 die letzten drei Bauernhöfe auf. Diese Flächen gingen zumeist an Lehnbauern in Röppisch und die Feldflur wurde zum Teil wieder zu Wald. Hohndorf hatte zeitlich keine Verbindung zum „Alten Schloß“ auch wenn die Sage von einer weißen Frau dies andeutet.
Weitere Einzelheiten sind in der allgemeinen Chronik von Röppisch zu finden.