Nach Kirchenbuch und Archiv Greiz
Am 27.August 1727 wurde dem Erhard Pasold ein Söhnlein getauft, namens Johann Heinrich. Bei Ausrichtung der Taufmahlzeit ist Feuer durch den gerechten Zorn Gottes, in diesem Hause aufgegangen und 10 Häuser und 10 Scheunen nebst Vieh und eingesammelten Früchten bei großer Dürre in Asche gelegt. Der höchste und große Segen Gottes sei diesen armen Abgebrannten in gnädigem Andenken und ersetzte solch großen Brandschaden wieder mit reichem Segen um Christi Willen. (laut Kirchenbuch)
Der ganze „Winkel“ fiel diesem Brand zum Opfer.
Am 8.Oktober 1806 brannte es wieder, die Franzosen hausten im Dorf. Das Haus des Webers Johann Heinrich Friedrich Brückner, Nr. 53, brannte mit allem Inventar ab und das Nachbarhaus Nr. 54 des Heinrich Phillipp Grimm wurde „angesengt“. Biwakiert wurde auf dem Hof Nr. 43.
1821 brannten Pöhlmanns „Pöhlandreass“ oder Bühlennersch“ neben Ernst Rauh hinter der Kirche ab.
Sie bauten dort nicht wieder auf. Das Feuer entstand durch Unvorsichtigkeit.
Die Frau ging mit einem Kienspan in die Flachskammer um Flachs zu holen.
Der Brand von 1875
In der 3. Nachmittagsstunde des 15.September 1875 brach im Gehöft des Nicol Rau, Haus – Nr.25 Feuer aus, und zwar in einem dürren Streuhaufen. Der Feueralarm und die Sturmglocke machten zum Teil die Leute, die auf der Flur beschäftigt waren, aufmerksam. Es waren meist nur Kinder zu Hause. Die Herbeigeeilten versuchten das Element auf dem Herd nach vieler Anstrengung zu halten, was ihnen jedoch nicht gelang.
Ein Nachbar nach dem anderen musste die Habseligkeiten, soweit es möglich war, aus den Häusern und den Höfen retten, bis die große Gefahr für die Kirche beseitigt war, welche in der Hauptsache die großen Ahornbäume verhüteten, was aus den abgebrannten Seiten derselben noch jahrzehntelang zu sehen war. Die anliegenden Häuser, welche noch stehen geblieben waren, hatten sehr viel unter dem Einwässern zu leiden.
Als der Abend nahte, lagen fünf Wohnhäuser 22 – 26 und Scheunen und Nebengebäude mit voller Ernte in Trümmern. Mit banger Sorge mussten nun Obdachlose und futterloses Vieh im Ort untergebracht werden. Außerdem blieben Krankheit und Folgen der Abgebrannten nicht aus.
Die Ziegel für den Wiederaufbau wurden von auswärtigen Ziegelstreichern gemacht. Haus – Nr.22, Franz Pasold, und Haus – Nr.26, Heinrich Jakob, wurden im Herbst 1875 wieder unter Dach gebaut (die anderen 1876), Nebengebäude erst in den nächsten 3 Jahren.
Im März 1887 gegen 10 Uhr abends brannte durch Brandstiftung die 1885 neu erbaute Scheune des Johann Pfeifer nieder und wurde im selben Jahr wieder aufgebaut.
Ende Juli 1892 stand plötzlich das Doppelhaus Nr.55 und Nr.56, Heinrich Pasold und Franz Grimm, gegen 2 Uhr nachmittags durch einen Essenbrand in Flammen. Es konnte jedoch auf dem Herd gehalten werden. Das neuerbaute Haus – Nr.54 bot Schutz. Es wurde nur das Haus – Nr.55 wieder neu aufgebaut.
17.August 1932 – Brand von 3 Gehöften durch Blitzschlag
In der Tagespresse von damals war unter folgender Überschrift zu lesen:
„Ein verhängnisvoller Blitzschlag“
„Nachts halb drei zuckte ein Blitzstrahl, auf den ein scharfer Donner folgte. Sofort standen die Scheunen von Paul Becher, Gotthold Joachim und Otto Fröhlich in Flammen, welche vom Gewittersturm noch angefacht wurden.
Im Einsatz waren die Feuerwehren Röppisch, Zoppoten, Ebersdorf, Friesau, Remptendorf und der Kreislöschzug II aus Lobenstein. Der Schaden war enorm. Besonders hart traf es den Gastwirt Otto Fröhlich. Nicht nur die neue Ernte und die landwirtschaftlichen Maschinen waren vernichtet, sondern auch das obere Stockwerk des neuen Hauses war abgebrannt und die Gasträume, welche 4 Wochen vorher dem Verkehr übergeben worden waren, durch Wasser geschädigt.“
Im Nachtrag dazu heißt es:“ Nach den schweren Brandfällen der letzten Tage möchte man wünschen, dass die Brandfackel aus dem Kreise Schleiz verschwindet.“
Der letzte Großbrand durch Blitzschlag
Vom 4. zum 5. August 1947, Röppisch Nr. 38, bei Pasold, Hugo.
Trotz massiven Einsatzes der Feuerwehren Röppisch, Ebersdorf, Remptendorf und Lobenstein brannte das Anwesen vollständig ab.
Sämtliche Heuvorräte waren vernichtet worden.
Ergänzungen aus der Zeit um den 30-jährigen Krieg
Fast zum Ende des Krieges werden 1643 genannt:
3 abgebrannte Bauernwirtschaften
Caspar Großner (vorher Georg Wenzel) Wert 250 aßo heute Nr. 47
Matthes Rau wie Caspar Großner heute Nr. 48
Hans Werner (Herren Lehn) Wert 300 aßo Teile Nr. 49
Hans Häßler „Frongut ganz abgebrannt“ Wert 72 aßo Teile Nr.49
2 Kleinhäuser „wüst“:
Hans Groß, Lage unklar
Jobst Pasold, Lage unklar
1 Kleinhaus baufällig:
Michel Drechsel, Schmied
(aßo = Gulden)
Bereits 1624 brannte Hans Pasold, genannt Weißkopf, ab. (heute Nr. 25). Er baute im gleichen Jahr neu.
In allen Fällen sind keine näheren Angaben vermerkt. Ortsangaben sind schwierig; auf keinen Fall lagen die unbekannten Brandstellen im heutigen unteren Dorf. Es brannte oft und ein kleines Häuslein war damals schnell wieder gebaut. Nicht alle Brände sind überkommen.
Möglich wäre der heutige Komplex von Gaststätte Hölzer bis Pöhlmann Nr. 34. Der Bereich Hölzer bis Pöhlmann hieß 1755 „Gewittergarten“ und bis ins 20. Jh. führte dort ein Weg längs hindurch. Die Bebauung erfolgte schrittweise mit 4 Kleinhäusern von ca. 1760 bis 1820. Im Jahre 1821 zog der Hof Pöhlmann nach einem Brand im „Winkel“ dorthin um. Der Hof auf Nr. 43 (ehemals Klostergut) wurde erst 1825 wieder aktiviert.